Weitere historische Karten

Bayerns Vergangenheit auf alten Landkarten

Die gewohnte Qualität und Produktvielfalt moderner bayerischer Karten blickt auf eine lange kartografische Entwicklung zurück. Bereits die römische Straßenkarte "Tabula Peutingeriana" (pdf, 1,09 MB) (Urfassung 4. Jahrhundert) enthält auch bayerisches Gebiet. Obwohl hier die Lage der Objekte noch unpräzise ist, lassen sich mehrere Straßenführungen erkennen, die sich in Augsburg (augusta vindelicum) treffen.
Detaillierte und genauere Kartendarstellungen mit bayerischem Gebietsanteil entstehen erst Ende des 15. Jahrhunderts. Die als Kupferstich gefertigte und in Eichstätt 1491 gedruckte Cusanus-Karte (pdf, 1,3 MB) ist eine der ersten, die den deutschen Raum wiedergibt.
Es folgt um 1500 der Holzschnitt von Erhard Etzlaub mit einer Reisekarte für Pilger: "Das ist der Romweg" (pdf, 1,3 MB). Die Karte ist nach Süden orientiert und hat einen Maßstab von rd. 1:6,5 Mio. Sie enthält bereits zahlreiche bayerische Orte wie München, Dorfen, Freising, Landshut, Regensburg und Nürnberg.

  • Gewinnen Sie mit historischen Karten neue Einblicke in die Entwicklung der bayerischen Geschichte
  • Vergleichen Sie alte bayerische Ortsstrukturen, die Namensgebungen oder das Verkehrs- und Gewässernetz mit der heutigen Topographie
  • Entdecken Sie historische Karten als dekorativen Wandschmuck oder als Geschenkidee
  • Hier finden Sie Übersichten und mehr:

Aventinus,
erste Karte von Ober- und Niederbayern, 1523

Die Karte des Geschichtsschreibers Aventinus (Johann Turmair) aus Abensberg gilt als erste Darstellung, die ausschließlich auf bayerisches Gebiet bezogen ist. Ursprünglich sollte sie nur als geografische Bildbeilage zu seinen historischen Abhandlungen dienen.
Die Karte ist im Holzschnitt angefertigt und bildet das damalige Bayern im Maßstab von rd.1:800000 ab. 35 Städtewappen sowie die Wappen der 7 Bistümer umrahmen das Kartenbild. Der zentral platzierte Begriff "Vindelici" weist auf eine keltische Stammesgruppe hin, die das Alpenvorland früher besiedelte.

Volckmer,
erste Stadtkarte von München, 1613

Tobias Volckmer d.J. wird von seinem Vater, der u.a. als Geometer in München am Hof des bayerischen Herzogs tätig ist, ausgebildet. Deshalb kann er selbst die Vermessungen zu "seiner Stadtkarte" durchführen.
Die im Kupferstich angefertigte Karte 1:6000 widmet er seinem Herzog. Sie gilt als erste Karte Münchens und zeigt die damalige Stadt aus der Vogelperspektive. Bemerkenswert ist auch die Drehung des Kartenbildes aus der Nordrichtung um ca. 65° nach Osten. Der bildhafte Charakter der Volckmer-Darstellung vermittelt detailliert und anschaulich die damalige Bebauungsstruktur. Im oberen Bereich kennzeichnet eine große leere Stelle das Areal, auf dem die neue Residenz und Hofhaltung des Herzogs im Entstehen ist.

Finckh,
Karte von Bayern, 1655/1684

Georg Philipp Finckh, kurfürstlicher Hofsekretär und Kartograf, bearbeitet in den Jahren 1655 bis 1663 auf Grundlage der Apian-Landtafeln die gesamte Fläche Bayerns neu. Es erscheinen 28 Einzelblätter im Maßstab von rd. 1:265000, die für eine Buchausgabe konzipiert sind, sowie die kleine Übersichtkarte (pdf,730KB) von 1655.
Finckh fügt zahlreiche Orte, Benennungen und Gebietsgrenzen hinzu und erweitert das Darstellungsgebiet um zusätzliche vier Blätter nach Norden. Sein Sohn gibt 1684 eine große Übersichtskarte (pdf,1,87MB) heraus und ergänzt auch die kleine Übersichtkarte.

Wening, Kurfürstentum Bayern, um 1700

Zu seinen Ansichten von Schlössern, Klöstern Kirchen und Ortschaften von Ober- und Niederbayern fertigt Michael Wening eine Übersichtskarte über das Kurfürstentum Bayern um 1700.
Das Kartenblatt hat den gleichen Maßstab von rd.1:950000 wie die große Übersichskarte von Phillip Finckh. Trotz des ebenfalls gedrängten Inhalts wirkt sie leichter lesbar. Dies ergibt sich aus der kräftigeren Wiedergabe der Namen, Orte und Gewässer. Darüber hinaus ist die Geländedarstellung auf wenige Maulwurfshügeldarstellungen im Süden und Norden beschränkt.

De St. Michèl, Karten München und Umgebung, Pfaffenhofen und Umgebung, 1768

Um 1765 beauftragt die bayerische Akdamie der Wissenschaften den französischen Ingenieurgeographen DeSt.Michèl mit einer geometrischen und topographischen Landesaufnahme.
Als Ergebnis dieser Arbeiten erscheinen 1768 die in Kupfer gestochenen Blätter München und Umgebung und (nördlich anschließend) Pfaffenhofen und Umgebung im Maßstab 1:86400.
Beide Karten übertreffen die bisher vorhandenen kartografischen Darstellungen nach Inhalt und Ausführung.

De Cuvilliés, Gegend um München, um 1770

Im gleichen Maßstab von rd.1:86 400 und im "gleichen Charakter" wie die Karten von De St. Michèl fertigt Francois de Cuvillés d.J. mit dem Kupferstecher Josef Kaltner um 1770 eine weitere Karte der Münchener Umgebung. Leichte Unterscheidungen in der De Cuvilliés-Karte liegen meist in der prägnanteren Darstellung von Details (Orts-Aufrissbilder der Kirchen, Münchener Hofgarten, Schlossanlage Nymphenburg, etc.)
De Cuvillés studiert an der Pariser Académie Royale d'Architecture und erhält 1757 eine Anstellung am kurfürstlichen Hof in München. 1768 wird er zweiter Oberhofbaumeister.

Als originalgetreue Reproduktion im Format von ca.29cmx45cm erhältlich:

Kraer, Steinerne Brücke von Regensburg, 1784

Johann Georg Kraer fertigt um 1784 die Ansicht der damaligen "Steinerne Brucken zu Regenspurg". Der Kupferstich zeigt noch den "Schwarzen Turm" auf der Nordseite (abgebrochen 1810) sowie einen weiteren Turm auf einem der Pfeiler.
Dieser wird bei der dramtischen Hochwassersituation von 1784 von schweren Eisblöcken so schwer erschüttert, dass er einstürzt und abgetragen werden muss. Ein lateinischer Text unterhalb der Ansicht weist auf diesen Eisstoß vom März des Jahres 1784 hin.

Schmitt'sche Karte, Rosenheim, Wasserburg, 1797

Unter der Leitung des österreichischen Generalmajors Johann Heinrich von Schmitt entstehen 198 handkolorierte Blätter im Maßstab 1:57600. Das Kartenwerk umfasst die Gebiete von Salzburg, Bayern, Württemberg, Baden, sowie einen Teil von Hessen und der Pfalz. Die Originalkarten befinden sich im Kriegsarchiv Wien.
Die vorliegende Reproduktion des Blattes Nr. 160 gibt die Gegend um Rosenheim und Wasserburg aus dem Jahr 1797 wieder. Die Besonderheit liegt in der WEST-Orientierung des Kartenausschnitts, d.h. Norden befindet sich nicht wie gewohnt am oberen, sondern am rechten Kartenrand.

Plan der Haupt- und Residenzstadt München, 1806

"Auf allerhöchsten Befehl" gibt 1806 das Baierische Topographische Bureau den Plan der Haupt- und Residenzstadt heraus. Die Karte im Maßstab rd.1:1700 hat vor allem repräsentativen Charakter. Der große freie Platz neben der Residenz wird bereits nach dem ersten bayerischen König als "Max-Joseph-Platz" bezeichnet.
Bemerkenswert ist, dass Kirchen durch eine Darstellung im Grundriss-Schnitt besonders hervorgehoben sind. Andererseits zeigt die Karte auch die Auswirkungen der Säkularisation von 1802/03. Der Begriff "Kloster" ist häufig durch das neutrale Wort "Gebäude" ersetzt.

Plan des Englischen Gartens München, 1806

In den Münchener Isarauen, damals noch vor der Stadt gelegen, lässt Graf Rumford gegen Ende des 18. Jahrhunderts einen der größten englischen Landschaftsgärten anlegen. Dieser Park ist für alle zugänglich und soll "der Bewegung und Erholung sowie der Annäherung aller Stände dienen".
Dazu gibt die "Königlich bayerische Direction des Topographischen Bureaus, München" 1806 eine genaue Darstellung des "Englischen Gartens bey München" im Maßstab von rd.1:6000 heraus. Oberlieutenant von Rickauer erstellt den Plan und J. Carl Schleich führt den Kupferstich aus.
Besonders reizvoll ist die zusätzliche Detailansicht des Gartens.

Das Königreich Baiern, 1808

Nach der Kgl. Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juli 1808 zur Territorialeinteilung umfasst Bayern zu jener Zeit 15 Kreise. Der Steindruck "Das Königreich Baiern 1808" im Maßstab von rd.1:870000 zeigt auf einer Übersichts- und Verwaltungskarte den genauen Verlauf der Kreis- und Landgerichtsgrenzen.
Die Sitze von Landgerichten und Rentämtern sind durch Unterstreichungen der Namen gekennzeichnet. Größere und kleinere Orte unterscheiden sich nach Signaturen und Schriftart. Das Straßen- und Wegenetz bietet einen guten Überblick über die bayerischen Lande, welche 1808 noch bis zum Gardasee reichen.

Post-Karte von Baiern, 1810

Auf Befehl seiner Majestät des Königs fertigt Alois von Coulon im Jahre 1810 die "Post-Karte von Baiern" im Maßstab von rd. 1:870000 an. Die vom Topographischen Buereau herausgegebene Übersichtskarte besticht durch plastische Geländedarstellungen mit Hilfe von Schraffen. Besonders der Alpenbereich hebt sich dadurch deutlich hervor.
Die Karte gibt das seinerzeitige Postwesen mit den Poststraßen und Postverbindungen detailliert wieder. Die Zeichenerklärung zeigt allein 22 verschiedene Signaturen und Linienarten, welche die damalige Organisation der Postverwaltung veranschaulichen. Von historischem Interesse ist bei dieser Karte auch der nur kurze Zeit geltende Grenzverlauf des jungen Königreichs.

Umgebungen von München, 1812

Ende des 18. Jahrhunderts beginnt man in München, die städtischen Befestigungsanlagen abzutragen um die Siedlungsmöglichkeiten zu erweitern.
Der Kupferstich des Königl. Topographischen Bureaus aus dem Jahre 1812 zeigt im Maßstab von rd. 1:5000 eine Verdichtung um Münchens historischen Kern, während die am Stadtrand gelegenen Siedlungen in Richtung der umliegenden Orte "zerfließen". Entlang der Hauptstraßen und der Isar entstehen "Siedlungsbänder", welche bereits die bevorstehende Eingemeindung der Orte Au, Giesing und Haidhausen aufzeigen.

Königliche Residenzstadt München, 1826

Unter dem Titel 'Plan der Königlichen Residenzstadt München mit ihren Umgebungen im Jahre 1826' veröffentlicht das Topographische Bureau des Königl. baierischen Generalquartiermeister-Stabs einen Kupferstich im Maßstab von rd. 1:10000. Die etwas stärkere Verkleinerung bezieht auch das Nymphenburger Schloss in das Kartenbild mit ein, obwohl zu dieser Zeit die Anlage "noch weit außerhalb der Stadt" liegt.
Ludwig I. regiert damals seit einem Jahr das Königreich. In den Folgejahren wird er München zu einer Kunststadt mit Weltruf entwickeln. Bereits 1826 zieht die Ingolstädter Universität nach München um und wird zur Ludwig-Maximilians-Universität.

Spezialkarten des Isarkreises,
Nordblatt und Südblatt, 1827

Die damalige Verwaltungseinheit 'Isarkreis' gilt als Vorläufer des heutigen Regierungsbezirks Oberbayern.
Im Jahre 1827 wird dieses Gebiet im Maßstab 1:200000 als "Special-Karte" herausgegeben. Alois von Coulon entwirft dazu ein in Kupfer gestochenens Nordblatt (mit Pfaffenhofen und Umgebungen) und Südblatt (mit München und Umgebungen). Für den relativ kleinen Maßstab setzt er gekonnt die erforderlichen Vereinfachungen des topographischen Karteninhalts (Generalisierung) um und bietet dadurch eine gute Lesbarkeit der Karte.

Plan von Regensburg mit seinen Umgebungen, 1829

Nach Veröffentlichung des 'Plans der Königlichen Residenzstadt München mit ihren Umgebungen' im Jahre 1826 gibt das Topographische Bureau weitere detailreiche Sonderkarten bayerischer Städte heraus. So erscheint 1829 der 'Plan von Regensburg mit seinen Umgebungen' im Maßstab 1:10000.
Hierzu heißt es in einer zeitgenössischen "Charten-Recension" dass die ehrenvollste Erwähnung vornehmlich die in Zeichnung und Strich vortrefflich ausgeführte Darstellung der Bodenunebenheiten verdient, die so naturgetreu dargestellt sind, dass das Auge die Formen des Bodens, gleich wie ein Gemälde erkennt.

Plan von Augsburg mit seinen Umgebungen, 1839

Das Topographische Bureau veröffentlicht 1839 diesen detailliert ausgeführten Kupferstich im Maßstab 1:10000.
Dargestellt ist ein weiträumiges Gebiet zwischen den Orten Kriegshaber im Westen, Lechhausen im Norden, Friedberg im Osten und Göggingen im Süd-Westen. Bemerkenswert ist eine bildhafte Ansicht von Augsburg an der rechten, unteren Blattecke.
Die Karte charakterisiert die Stadt Augsburg mit ihrem ländlichen Umland an der Schwelle zur industriellen Revolution und dokumentiert den natürlichen Flussverlauf von Lech und Wertach mit Seitenarmen und Inselgruppen.

Zur Bestellung

So erhalten Sie unsere Produkte


Gedruckte Reproduktionen

Unsere historischen Reproduktionen in gedruckter Form beziehen Sie über
Biazza OHG
E-Mail: service@biazzamedien.de
Tel.: 089/235005-0
Fax: 089/235005-23

Wiederverkäufer

Wiederverkäufer von historischen Reproduktionen in gedruckter Form wenden sich bitte ebenfalls an
Biazza OHG:
E-Mail: service@biazzamedien.de
Tel.: 089/235005-0
Fax: 089/235005-23

Technische Daten

Spezifikationen zum Produkt


Erhältlich alsOriginalgetreue Reproduktion im Offsetdruck (vormals Kupferstich, Holzschnitt, Steindruck)
Merkmalehistorische Karten, Pläne und Ansichten Bayerns aus dem 16. bis 19. Jahrhundert in unterschiedlichen Maßstäben und Darstellungsarten
Gebietunterschiedlich, siehe Einzelbeschreibung
Bildformatunterschiedlich, siehe Einzelbeschreibung
Ursprüngliche VerwendungLandesbeschreibung Bayerns als Übersicht bis hin zur detaillierten Wiedergabe für Verwaltung, Planung und Dokumentation
Aktuelle Verwendung
(Beispiele)
z.B. Historische Nachforschungen (Architektur, Kunst), Heimat- und Ortsgeschichte, Geschenk, Wandschmuck

Service & Beratung

Kontakt

Kundenservice

Nützliche Infos

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Produkte des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung

Geschichte der Vermessung in Bayern

Im 4. Jahrhundert ist die bayerische Gebietsdarstellung der römischen Straßenkarte "Tabula Peutingeriana" noch sehr vage. Mitte des 16. Jahrhunderts gilt Bayern, dank Philipp Apian, als eines der am besten vermessenen Länder. Drei Jahrhunderte später feiert auch der Topographische Atlas vom Königreich Bayern seine großen Erfolge.

Positionsblätter

Die in der Zeit von 1817 bis 1841 durch Handzeichnung erstellten 981 Positionsblätter 1:25 000 hält das bayerische Militär geheim. Nur Kupferstecher dürfen die Unikate mit der neuen, exakten Landestopographie als Vorlage für die Anfertigung des "Topographischen Atlas vom Königreich Bayern 1:50000" nutzen.

Bayerische Landtafeln

"Schier sieben Summerzeit" bereist der Kartograf, Astronom und Mathematiker Philipp Apian in der Mitte des 16. Jahrhunderts das Land, um die erste, auf wissenschaftlicher Grundlage beruhende Karte Bayerns zu erstellen.
Apian benötigt noch zwei weitere Jahre um seine Messergebnisse auf "das Genaueste auszuarbeiten" .

Wening-Ortsansichten

Im Jahre 1696 gibt Kurfürst Max Emanuel seinem Hofkupferstecher Michael Wening die Zustimmung eine "bildhafte Beschreibung des Kurfürsten- und Herzogtums Ober- und Niederbayern" zu erarbeiten. Mit viel Liebe zum Detail entstehen knapp 850 bildhafte Ansichten in unterschiedlichen Größen auf rd. 750 Kupferplatten

nach oben